Beim Schwindel wird zwischen peripheren und zentralnervösen Ursachen der Schwindelentstehung unterschieden. Ursachen im Bereich des Innenohres können z.B. entzündliche Veränderungen (Neuritis vestibularis), Durchblutungsstörungen oder Innenohrerkrankungen (z.B. Morbus Meniere oder Menierescher Formenkreis) sein.
Benigner paroxysmaler Lagerungsschwindel
Diese Schwindelform bezeichnet einen plötzlichen, Sekunden bis wenige Minuten andauernden Drehschwindel, der beim Hinlegen, sich Aufrichten oder schnellen Kopfbewegungen auftritt. Die Entstehung erklärt man sich mit den in den Gleichgewichtsbogengängen zirkulierenden Kristallen, den sog. „Otolithen“, die von den Sinneszellen im Bogengangsorgan abgesprengt wurden.
Eine Behandlungsform ist das sog. Befreiungsmanöver, bei dem durch gezielte Kopf- und Körperlagerungen ein Zurückplatzieren dieser Otolithen erreicht werden soll.
Neuritis vestibularis
Hierbei liegt ein manchmal tage- bis wochenlang anhaltender Drehschwindel vor, der sich nur langsam bessert. Mögliche Ursachen sind Infekte des Mittel- und Innenohres oder Durchblutungsstörungen. Die Erkrankung heilt von selbst aus. Manchmal können Übungsbehandlungen durch den Patienten selbst helfen (Schwindeltraining).
Morbus Meniere oder Menierescher Formenkreis
Bei dieser Innenohrstörung treten typischerweise wenige Stunden anhaltende Drehschwindelattacken auf, die mit einer Hörminderung und einem Ohrgeräusch einhergehen. Die Ursache ist eine Störung der Elektrolytverteilung in den Perilymphräumen des Innenohres. Die Behandlung der Beschwerden erfolgt mit Medikamenten. In Einzelfällen wird eine Medikamentengabe in das Mittelohr über ein Trommelfellröhrchen durchgeführt. In gewissen Fällen, werden weitere operative Schritte notwendig (Saccotomie, Sacculotomie, ggf. Labyrinth ausschabende Innenohreingriffe). Die Erkrankung schreitet meist langsam über mehrere Jahre fort. Es können auch beide Seiten betroffen sein.